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Für Europa bluten?

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Europa hat es wieder einmal geschafft und sich mit Griechenland selbst gerettet. Ein Scheitern hätte fatale Folgen für Wirtschaft und Bürger gehabt.

Die Griechenland-Rettung markiert eine Zäsur. Die EU ist auf dem Weg zur Transferunion. Einer für alle, alle für einen. Der Schritt zur politischen Union wäre jetzt folgerichtig. Hier könnte vor allem Deutschland verloren gegangenes Vertrauen wieder gewinnen und mit Frankreich initiativ werden. Offen diskutiert werden muss die Frage, warum vor allem der deutsche Steuerzahler für eine solche Transformation zahlen bzw. „bluten“ soll. Zu einseitig wird über die Kosten und zu wenig über die Vorteile der deutschen Mitgliedschaft im Club der Europäer gestritten.

Europa, hier hat Alt-Kanzler Helmut Kohl recht, ist noch immer eine Frage von Krieg und Frieden. Ein Krieg, der zunehmend über die Finanzmärkte ausgefochten und von Spekulanten betrieben wird.

Ein sozial, ökonomisch und kulturell starkes Europa liegt daher im deutschen Interesse.

Diesen Zusammenhang stärker zu erklären wäre Aufgabe der Politik, insbesondere der Kanzlerin. Der zunehmenden Europa-Skepsis auch unter den Jüngeren muss sie etwas entgegen setzen.

Eine Vision, eine Vorstellung von der europäischen Idee im 21. Jahrhundert sucht man bei Angela Merkel bislang vergebens. Sie könnte, ja sie müsste sie verbinden mit einer deutschen Idee von Zukunft.

Vielleicht liegt hier der Hund begraben: Weil die Deutschen keine Idee von sich haben, wenden sie sich auch immer mehr von Europa ab. Das ist für beide keine gute Entwicklung.


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